Definition: Was ist der Lieferbereitschaftsgrad
Der Lieferbereitschaftsgrad ist eine Kennzahl, die angibt, wie zuverlässig ein Unternehmen Kundenaufträge aus dem Lagerbestand erfüllen kann. Er misst den Prozentsatz der Aufträge, die sofort und vollständig ausgeliefert werden können. Ein hoher Lieferbereitschaftsgrad ist entscheidend für die Kundenzufriedenheit und den Unternehmenserfolg.
Berechnung des Lieferbereitschaftsgrads
Es gibt verschiedene Formeln zur Berechnung des Lieferbereitschaftsgrads. Eine gängige Methode ist:
Lieferbereitschaftsgrad = (Anzahl der vollständig und termingerecht erfüllten Aufträge / Gesamtzahl der Aufträge) 100 %*
Faktoren, die den Lieferbereitschaftsgrad beeinflussen
- Bestandsmanagement: Eine präzise Bestandsplanung und -führung ist essenziell. Zu viel Lagerbestand bindet Kapital, zu wenig führt zu Lieferengpässen.
- Lagerorganisation: Eine effiziente Lagerorganisation mit optimierten Lagerprozessen (Wareneingang, Kommissionierung, Verpackung, Versand) sorgt für schnelle Abläufe.
- Prognosegenauigkeit: Die Fähigkeit, die zukünftige Nachfrage zu prognostizieren, ermöglicht eine rechtzeitige Beschaffung und Vermeidung von Fehlbeständen.
- Lieferantenzuverlässigkeit: Pünktliche Lieferungen der Lieferanten sind entscheidend, um den eigenen Lieferbereitschaftsgrad zu gewährleisten.
- Qualitätsmanagement: Eine hohe Produktqualität minimiert die Anzahl fehlerhafter Produkte, die nicht ausgeliefert werden können.
Bedeutung des Lieferbereitschaftsgrads
- Kundenzufriedenheit: Kunden erwarten eine schnelle und zuverlässige Lieferung. Ein hoher Lieferbereitschaftsgrad steigert die Kundenzufriedenheit und -loyalität.
- Wettbewerbsfähigkeit: In vielen Branchen ist der Lieferbereitschaftsgrad ein wichtiges Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb.
- Umsatzsteigerung: Ein hoher Lieferbereitschaftsgrad kann zu höheren Umsätzen führen, da Kundenaufträge schneller erfüllt und weniger storniert werden.
- Kostensenkung: Durch die Vermeidung von Lieferengpässen und Fehlbeständen können Kosten für Expresslieferungen, Nachbestellungen und Produktionsausfälle reduziert werden.
So verbessert ein Warehouse Management System (WMS) den Lieferbereitschaftsgrad
Ein WMS ist eine Softwarelösung, die alle Prozesse im Lager optimiert und automatisiert. Es bietet zahlreiche Funktionen, die den Lieferbereitschaftsgrad verbessern können:
- Bestandsführung in Echtzeit: Das WMS bietet einen aktuellen Überblick über den Lagerbestand und ermöglicht eine präzise Bestandsplanung.
- Optimierte Lagerprozesse: Das WMS optimiert alle Lagerprozesse, von der Warenannahme über die Kommissionierung bis zum Versand.
- Automatisierung: Das WMS automatisiert viele Lagerprozesse, wie z.B. die Einlagerung, die Kommissionierung und den Versand.
- Verfolgung von Warenbewegungen: Das WMS ermöglicht die lückenlose Verfolgung aller Warenbewegungen im Lager.
- Integration mit anderen Systemen: Das WMS kann mit anderen Unternehmenssystemen wie ERP oder E-Commerce-Plattformen integriert werden.
Beispiele, wie ein WMS den Lieferbereitschaftsgrad erhöht
- Vermeidung von Fehlbeständen: Durch die Echtzeit-Bestandsführung und automatische Bestellvorschläge werden Fehlbestände vermieden.
- Optimierung der Kommissionierung: Durch die optimierte Lagerplatzvergabe und effiziente Kommissioniermethoden werden Kommissionierfehler reduziert und die Kommissionierzeit verkürzt.
- Beschleunigung des Versands: Durch die Automatisierung des Versandprozesses werden Sendungen schneller bearbeitet und versendet.
- Verbesserte Prognosegenauigkeit: Durch die Analyse von Vergangenheitsdaten und die Integration mit anderen Systemen kann das WMS die Prognosegenauigkeit verbessern.
Fazit Lieferbereitschaftsgrad
Der Lieferbereitschaftsgrad ist eine wichtige Kennzahl für den Erfolg eines Unternehmens. Ein WMS kann durch die Optimierung und Automatisierung der Lagerprozesse dazu beitragen, den Lieferbereitschaftsgrad zu erhöhen und die Kundenzufriedenheit zu steigern.