Der neue Arbeitsplatz
Die Corona-Pandemie hat unser Miteinander nachhaltig verändert… Und beeinflusst uns noch. Einige der Änderungen werden - Gott sei Dank - temporär sein, einige werden bleiben.
Homeoffice war bei Logentis schon seit Jahren gängige Praxis; aber auf einem anderen Niveau als es dann coronabedingt wurde. Es gab den einen oder anderen Kollegen, der regelmäßig einen Tag Homeoffice die Woche nutzte, andere wiederum machten hier und da mal Homeoffice-Tage auf Wunsch. Funktioniert hat es immer. Es ist ein Privileg unserer Profession: Laptop und Internetanschluss reichen, und die Arbeit kann losgehen. Da sind wir deutlich besser dran, als viele andere Berufstätige. Das ist uns voll bewusst und ist uns durch die Pandemie noch einmal mehr bewusster geworden.
Im März 2020 haben wir recht schnell die Entscheidung getroffen, komplett in das Homeoffice zu wechseln. Es gab die zögerliche Empfehlung der damaligen Bundesregierung Homeoffice anzubieten, wo es geht, diese wurde aber ebenso zögerlich von den meisten Unternehmen umgesetzt. Natürlich ist es bei vielen Arbeitsabläufen schwer bis nicht möglich, diese dezentral zuhause zu erledigen. Da wo es möglich war, fehlte vielen Betrieben die Ausstattung für die Mitarbeiter, um überhaupt im Homeoffice produktiv zu sein. Andere sahen vielleicht gar keine Notwendigkeit.
Es wurde also im großen Stil Hardware angeschafft im Land für die zig-tausenden neuen Arbeitsplätze zu Hause. Neben der wahnwitzigen Knappheit von Toilettenpapier (was haben wir Deutsche eigentlich für Ängste ?!?) und Mehl und Hefe(!), war es kaum möglich, Laptops mit kurzer Lieferzeit zu bekommen. Webcams für den heimischen PC waren schlicht ausverkauft und wurden bei Ebay für unanständige Summen gehandelt. Logentis aber war vorbereitet und ab März 2020 komplett dezentral am Start. Alle Mitarbeiter hatten ohnehin ein Laptop, es war von dieser Seite sehr einfach für uns.
Für ein paar Wochen war quasi niemand im Büro. Ein paar mal die Woche kam mal jemand um nach dem Rechten schauen, Blumen gießen, Postkasten checken, Dinge eben, die zentral im Büro so anfallen.
Als sich die Pandemische-Lage im Sommer langsam entspannte, Tests flächendeckend möglich wurden und die Impfkampagne langsam aber sicher anlief, wechselten wir in einen Mischbetrieb. Uns fiel auf, dass einigen Mitarbeitern die dauerhafte Abwesenheit vom Büro immer schwerer fiel und das Kollegiale miteinander fehlte. Andere hingegen blühten zu Hause richtig auf - große Performance und Produktivität. Uns wurde bewusst, dass wir bei Logentis in Zukunft nicht mehr in den 100% Büro-Anwesenheitsbetrieb zurückkehren werden (naja, so ganz bei 100% waren wir ja auch vorher nicht, aber grundsätzlich waren wir immer in einem Präsenzmiteinander). Stattdessen wollen wir in Zukunft die Frage nach dem "Wo" freier handhaben.
Ein strukturierter Mischbetrieb aus Homeoffice und Büropräsenz war also geboren, "Flexoffice" war das Zauberwort. Anfangs organisierten wir die Anwesenheit mit einer schlichten Online-Exceltabelle, in die sich jeder eintragen konnte. Die Büro-Slots waren begrenzt, war ein Tag voll, musste man sich halt an einem anderen Tag eintragen. Das hat gut funktioniert und wir konnten im Laufe des Sommers, mit zunehmender Entspannung der pandemischen Lage, sukzessive die Slots erhöhen. Aktuell sind diese Slots wieder stärker begrenzt. Und wenn nötig, gehen wir kurzfristig noch einmal komplett in den dezentralen Betrieb.
Mittlerweile haben wir diese Online-Tabelle durch die Web-Anwendung "Pult" ersetzt, die als Erweiterung mit unserem Messenger-Dienst Slack genutzt werden kann. Dieses Tool übernimmt die Funktion der Tabelle und hat sich bereits in den Büroalltag etabliert. Es kann dort eingetragen werden, wer wann und wo arbeitet. Sehr praktisch, einfach zu bedienen und übersichtlich gestaltet.
Wenn irgendwann die Zeit nach der Pandemie angebrochen ist, werden wir also offen lassen, ob jemand im Büro oder dezentral arbeitet. Flexible Arbeitsplatzgestaltung kann ein Gewinn sein, sowohl für die Zufriedenheit als auch für die Produktivität. Büropräsenz ist aber dennoch unerlässlich für ein Team, auch die x-te Videokonferenz ersetzt kein gemeinsames Mittagessen.
Mit den gewonnenen Erfahrungen der letzten Monate bleibt für uns der fiese Nachgeschmack der Corona-Pandemie, aber das Team Logentis konnte sich gut auf die neue Situation einstellen und ist damit auch weiter zusammengewachsen. Die erreichte Flexibilität wollen wir nicht mehr missen, aber so ganz ohne Büroalltag funktioniert es dann doch nicht. Wir halten also an, durchaus ins Büro zu kommen, wollen aber gleichzeitig das Arbeiten von Zuhause zumindest anteilig ermöglichen.