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Digitalisierungs-Offensive: im Lager beginnen

Digitalisierungs-Offensive: im Lager beginnen

Deutschlands Mittelstand hinkt auch 2025 bei der Digitalisierung hinterher. Zu diesem Zwischenstand kommt Leon Bensch in seinem Beitrag auf t-online.de: Warum der Mittelstand den Anschluss zu verlieren droht. Haupthemnisse sind seiner Recherche zufolge, die sich auf mehrere Analysen von projekttraeger.drl.de, comsol.ag, bitkom.org und KfW Research Fokus Volkswirtschaft stützt: veraltete IT, Personalmangel und regulatorische Hürden. 

Demnach klafft bereits zwischen großen Mittelständlern und kleinen Unternehmen eine Investitionslücke. Während größere mittelständische Unternehmen (50 und mehr beschäftigte) geschätzt durchschnittlich 160.000 Euro jährlich in die Digitalisierung stecken, investieren kleinere KMU gerade einmal schätzungsweise 8000 Euro. Und das, obwohl – zu diesem Schluss kommt der Digitalreport 2024 des European Center for Digital Competitiveness der ESCP Business School und des Instituts für Demoskopie Allensbach95 Prozent der Führungskräfte einen Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung sehen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. 

Mittelstand ist deutsches Wirtschaftsfundament

Ein Befund, der gravierende wirtschaftlichen Langzeitfolgen hätte: Nach Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis), des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn und der KfW Bankengruppe zählten 2022 knapp 3,41 Millionen Unternehmen zu den KMU. Das entspricht ca. 99 % aller Unternehmen mit Umsatz und Beschäftigten in Deutschland. Sie steuerten den Daten zufolge rund 55 % zur gesamten Nettowertschöpfung aller Unternehmen in Deutschland bei und beschäftigten im Jahr 2022 mit rund 19,1 Millionen abhängig Beschäftigten und damit 53,6 % aller abhängig Beschäftigten in Deutschland.

Was bremst die Digitalisierung? Unter anderem der Fachkräftemangel, verweist der t-online-Beitrag auf eine Analyse der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der zufolge mehr als die Hälfte der befragten, digital aktiven Unternehmen Schwierigkeiten haben, offene Stellen mit Bewerbern zu besetzen, die die besonderen Anforderungen – auch an die Digitalisierung – erfüllen.

Laut deutschem Digitalverband Bitkom, der über 2.200 Unternehmen der digitalen Wirtschaft vertritt, machen auch Datenschutz und Cyberkriminalität KMU zu schaffen. Laut KfW wurden von 2018 bis 2020 29 Prozent der mittelständischen Unternehmen Opfer von Cyberangriffen. 

Genervter Lagerist vor Paketen, die er nicht zuordnen kann

Manuelle Lagerlogistik hat ihre Grenzen. Und gestresste Lagerteams in der Peak Season. Grafik: Generiert mit KI

Digitale Vorreiter und Nachzügler

Die KfW kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass die Sorge vor hohen Kosten und technischer Komplexität die Digitalisierung verlangsamt. Laut KfW entfallen auf 73 Prozent der kleinen Unternehmen (weniger als 5 Beschäftigte) nur 20 Prozent aller Ausgaben für Digitalisierung. Diese Kluft wächst wohl, 2016 trugen die kleinen Unternehmen noch 31 Prozent zur Digitalisierungsinvestition bei. 

Seit der Finanzkrise 2008, schreibt Leon Bensch, wächst der Abstand zwischen technologieaffinen Konzernen – den “Frontiers”, die digitale Innovationen vorantreiben – und den “Laggards”, den Nachzüglern bei digitalen Geschäftsmodellen. 

Aber: Etliche Innovationen der vergangenen Jahre tragen eben auch dazu bei, dass auch kleinere Unternehmen unkompliziert, schneller und kostengünstiger von digitalen Möglichkeiten profitieren können.

Unser Tipp daher: Einfach anfangen! Das klingt erst einmal wie vor der ersten Jogging-Runde. Aber für kleinere Unternehmen, deren Wachstum an Grenzen aus der analogen Welt stößt, lohnt sich, die Möglichkeiten moderner Technologien zu erkennen, auf die eigenen Strukturen anzuwenden und sie dank Cloud, Webtechnologien und vielfach schon Abo-Bezahlmodellen skaliert und preisgünstiger einzusetzen, als dies vor zehn, 15, zwanzig Jahren möglich gewesen wäre.

Digitale Transformation: Volle Lagertransparenz und pünktliche Prozesse dank WMS

Digitale Transformation: Volle Lagertransparenz und pünktliche Prozesse dank WMS. Grafik: Generiert mit KI.

Schrittweise und niedrigschwellig digitalisieren

Die Digitalisierung passiert in Schritten. Einer entscheidender Schritt für Logistiker, Herstellungsbetriebe und Händler ist, die Logistik zu digitalisieren. Und damit die Wirtschaftlichkeit und Reaktionsgeschwindigkeit auf einen sich rasant wandelnden Markt mit schwankender Nachfrage zu erhöhen. Lagerlogistik ist komplex – und prädestiniert dafür, mit niedrigschwelligen Digitalsierungsmöglichkeiten in Sachen Effizienz zuzulegen.

Wissen und Weiterbildungen gelten als Schlüssel, um Digitalisierung zu ermöglichen. Auf der anderen Seite aber, das ist eine der Prinzipien unserer Arbeit als Entwickler für Logistiksoftware, zielt Digitalisierung gerade darauf ab, Unternehmensprozesse zu vereinfachen, intuitiver zu machen – zum Beispiel die Verwaltung eines Lager, die fehlerfreie Kommissionierung und den pünktlichen Versand von Waren.

Intuitive Lagerprozesse

Nutzer der Digitalisierung können mit Systemen für Warehouse Management und Versand, die bei jedem Schritt assistieren und wegweisende Lager- und Kommissionierstrategien in die alltäglichen Logistikprozesse injizieren, deutlich effektiver, schneller und fehlerfrei arbeiten – ohne lange Einarbeitungszeit und ohne, wie noch im analogen Zeitalter, jeden Winkel des Lagers kennen zu müssen. 

Ein Warehouse Management System wie NETSTORSYS ist ein Navi durch beliebige Lagerstrukturen, ersetzt Erfahrung durch allgemeines, leicht zugängliches und mehrsprachiges Wissen. Die Vorarbeit – der digitale Zwilling eines Lagers und der Unternehmensstrukturen, das Feinjustieren und Erweitern der WMS-Features – ist da längst im Zuge der Entwicklung und Implementierung passiert. Der eigentliche Einsatz der Software, das “Digital Warehouse” in Aktion in den täglichen Prozessen, läuft anschließend geräuschlos und dank umfangreichen Supports (fast) nebenher.

Cybersicherheit und Datenschutz mit Experten angehen

Ob ein solches System nun on Premises oder ausgelagert auf einer Cloud betrieben wird, ist ebenfalls eine Frage, die im Vorfeld zwischen Unternehmen, IT-Abteilung und unserem Entwicklerteam geklärt wird. Wenn ein Unternehmen die Betreuung der IT-Infrastruktur und somit auch der IT-Sicherheit auf einen externen Cloudbetreiber auslagert, ergeben sich dadurch Kostenvorteile. Das sorgt zudem für die Sicherheit, mit ausgewiesenen Experten für Cybersicherheit und Cloud-Computing zusammenzuarbeiten. Die Hürde Datenschutz und Cyberkriminalität bekommen so auch kleinere Unternehmen mit wenig Personalstärke und Expertise zu diesen Themen in den Griff.

Die eigentliche Anwendung des digitalen Bausteins Warehouse Management und Versand ist dann nur noch ein vergleichsweise kleiner Weg - hin zu beschleunigten, hocheffizienten Prozessen. 

Ein modernes WMS ermöglicht optimale Prozesse und Lagerbestände.

Das gesamte Lager digital im Griff. Grafik: Generiert mit KI

Schnell und nachhaltig Logistik digitalisieren

Der Kick-off in die Digitalisierung ist mit modernen Entwicklungsmethoden, Tools und Tech-Stack nicht das unüberwindbare Hindernis, das analog orientierte Unternehmen vielleicht noch sehen. Und es ist erst recht kein digitales Experiment, sondern eine notwendige Strategie, um den Unternehmenserfolg nachhaltig zu sichern. Eine optimale Logistik ist eine der zentralen Stellschrauben für den Erfolg von Unternehmen. Ihre Digitalisierung war nie einfacher und kostengünstiger.

Mit welchen Technologien wir die Lagerdigitalisierung vorantreiben, lesen Sie in unseren Deep Dives.

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