Ökonomisch lagern bedeutet, dass die Kosten und der Nutzen der Lagerhaltung optimiert werden, um die Gesamtkosten zu minimieren und die Rentabilität zu maximieren. Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen den Lagerkosten (z. B. Miete, Personal, Versicherungen) und den Kosten, die durch intransparente oder fehlende Lagerverwaltung entstehen (z. B. Produktionsausfälle, entgangene Verkäufe), zu finden. Dies ist ein zentraler Aspekt der Logistik und der Materialwirtschaft.
Strategien und Methoden ökonomischer Lagerung
Es gibt verschiedene Strategien, um ökonomisch zu lagern. Eine Methode ist die Just-in-Time-Produktion (JIT), bei der die benötigten Materialien erst geliefert werden, wenn sie tatsächlich benötigt werden. Dies reduziert die Lagerbestände auf ein Minimum und senkt die Lagerkosten erheblich. Eine weitere Methode ist die ABC-Analyse, bei der die Artikel nach ihrem Wert in Kategorien A, B und C eingeteilt werden. A-Artikel (hoher Wert) werden besonders genau überwacht und verwaltet, während C-Artikel (geringer Wert) mit weniger Aufwand gelagert werden. Dies hilft, die Ressourcen auf die wichtigsten Artikel zu konzentrieren.
Optimierung von Lagerplatz und Prozessen
Die Optimierung des Lagerplatzes ist ebenfalls entscheidend. Die Nutzung von Hochregallagern, die Optimierung der Lagerplatzbelegung und die Verwendung von Lagersystemen wie Chaotischer Lagerhaltung (bei der die Ware dort gelagert wird, wo gerade Platz ist) können die Lagerdichte erhöhen und die Suchzeiten und Laufwege reduzieren und generell dafür sorgen, dass die Sortimente im Lager frühzeitig und schneller auf Marktentwicklungen und Nachfrageschwankungen ausgerichtet werden. Voraussetzung für eine effiziente Optimierung des Lagerplatzes ist ein digitalsiertes Warehouse Management. Der Einsatz von Lagerverwaltungssystemen, die automatisierte Kommissionierung und die Vermeidung von unnötigen Wegen optimiert die Prozesse und steigert die Effizienz.
Ökonomisch lagern: Kostenbetrachtung
Um ökonomisch zu lagern, ist eine genaue Kostenbetrachtung notwendig. Man unterscheidet zwischen Lagerhaltungskosten (z. B. Kapitalbindungskosten, Lagerraumkosten, Personalkosten) und Kosten, die durch fehlende Lagerhaltung entstehen (z. B. Fehlmengenkosten, Eilbestellkosten). Ein optimaler Lagerbestand ist erreicht, wenn die Summe dieser beiden Kostenarten am niedrigsten ist. Die Bestandsreichweite (Wie lange reicht der aktuelle Bestand aus?) und der Meldebestand (Wann muss nachbestellt werden?) sind wichtige Kennzahlen, um den Lagerbestand zu steuern.