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Satellitenlager®

Warehouse Management

Was ist ein Satellitenlager?

Das Satellitenlager® ist ein automatisches Lagersystem der Westfalia Technologies GmbH & Co. KG für die kompakte, mehrfachtiefe Lagerung mit und ohne Ladehilfsmittel.

Satellitenlager sind eine Untergruppe der Kanallager und Kompaktlager. Namensgebend für das Satellitenlager® ist das Lastaufnahmemittel Satellit®. Westfalia hat seine Schlüsseltechnologie 1983 patentiert. Das Lastaufnahmemittel ermöglicht es, Ladeeinheiten unterschiedlicher Formate besonders dicht hintereinander in beliebig tiefe Lagerkanäle zu lagern. Diese sind nur durch bauliche Voraussetzungen und Lagerstrategien begrenzt. In solchen Kompaktlagern steigt der Flächennutzungsgrad auf ca. 95%.

Bei minimaler Grundfläche maximieren diese Lagersysteme die Lagerkapazität und nutzen Bestandshallen optimal aus: Satellitenlager lagern durch das niedrige Anfahrmaß der Regalbediengeräte, ihre kurzen Fahrwerke und Überfahrwege, durch seitliche Führungsschienen bei Einmastgeräten, durch optimales oberes Anfahrmaß und Überhub besonders raumeffizient vom Boden bis unters Hallendach. Ein einziges Regalbediengerät mit Satellit kann zwei mehrfachtiefe Lagerblocks bedienen.

Regalbediengeräte mit Satellit® gibt es in verschiedenen Höhenklassen. Satellitenlager® sind daher sowohl in beengten Bestandsimmobilien als auch in neuen Hochregallagern von mehr als 40 Metern Höhe im Einsatz. Entwickelt wurden die Automatiklager in enger Kooperation mit der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, die typischerweise schwere, sortenreine Produkte auf Paletten lagern.

Angesichts steigender Sortenvielfalt, hoher Zugriffsfrequenzen und anderer Anforderungen an automatische Lagersysteme wurde das Lastaufnahmemittel stetig weiterentwickelt. Heute bietet Westfalia, zu dessen Unternehmensgruppe die LOGENTIS GmbH gehört, eine besonders hohe Variantenvielfalt des Lastaufnahmemittels für weitere Industrien. Westfalia ist unter anderem führender Anbieter automatischer Lagersysteme für die Hersteller von Verpackung und Wellpappen.

Satellitenlager®

Grafik: Westfalia Technologies GmbH & Co. KG

Wie funktioniert ein Satellit?

Das Regalbediengerät positioniert sich vor den Regalkanal. Das flach aufbauende Lastaufnahmemittel Satellit fährt vom Regalbediengerät aus hinein und bewegt sich dabei auf Rollen in Satellitenschienen, unterfährt die Waren und lagert diese durch Anheben oder Absenken ein und aus. Durch die Schienenführung sinkt das Risiko von Störungen oder Beschädigungen an Ware oder Ladehilfsmitteln bei gleichzeitig hohen Lagergeschwindigkeiten.

Satelliten-Typen

Satelliten® nutzen begrenzte Lagerhöhen effektiv. Ketten-Satelliten® haben ein schnelles Auf- und Abgabespiel. Hub-Satelliten® bilden vollständige Plattformen und werden daher bei Sonderpaletten, minderen Palettenqualitäten oder für die palettenlose Lagerung eingesetzt. Besonders flach aufbauende Satelliten® kommen in begrenzten Bestandshallen zum Einsatz. Lange Satelliten® und Mehrfach-Satelliten handeln große, sperrige Formate und mehrere Ladeeinheiten gleichzeitig.

Vorteile von Satellitenlagern


Lagerfläche und Energie sparen

Da der Satellit beidseitig mehrfachtief lagert, können Lagersysteme auf wenige Lagergassen und Regalbediengeräte reduziert werden. Das minimiert den Energiebedarf und die Kosten für die Instandhaltung. In Kühllagern und Tiefkühllagern reduzieren die Technologien von Westfalia die zu kühlende Fläche und damit die Energiekosten pro Palettenstellplatz. Sie sind für Temperaturen bis zu -35 °C ausgelegt. Die Regalbediengeräte speisen überschüssige Energie ins Netz zurück und übertragen sie zwischen Fahr- und Hubachse.

Waren schnell und schonend lagern

Geringe Toleranzen in den Lagerkanälen und spezielle Lagerprofile mit mehreren Auflagepunkten ermöglichen besonders materialschonendes Handling. Strapazierte Ladehilfsmittel lassen sich lange nutzen, ohne zu verklemmen. Die Technologie ölt nicht und erfüllt höchste Hygienestandards. Das macht Satellitenlager für die Lebensmittelindustrie, Verpackungs- und Wellpappenindustrie so spannend. Hier werden große, schwere Stapel, ungewöhnliche Formate und empfindliche Halbfertig- und Fertigprodukte gelagert. Auf Hub-Satelliten® verteilt sich die Last gleichmäßig.

Streckeneffizienz

Das von Westfalia entwickelte Warehouse Execution System Savanna.NET® vereint alle Funktionalitäten eines Warehouse Management Systems (WMS) und einer Materialflusssteuerung (Warehouse Control System, WCS). Es kombiniert Um-, Ein- und Auslagerung intelligent zu wenigen Touren. Satelliten von Westfalia bewältigen mehrere Ladeeinheiten gleichzeitig und binden so leistungsfähige Produktionen an die Lagerlogistik an.

Flexible Lagerstrategien

Satellitenlager® und Warehouse Execution System Savanna® können auf viele Anforderungen des Marktes ausgerichtet werden. Sie ermöglichen wirtschaftliche Mindestmengenniveaus, lassen sich variabel auf Nachfrageschwankungen einstellen, dienen als flexible Produktionspufferung und reduzieren Rüstzeiten bei geringen Losgrößen. So stabilisieren sie die Kosten für Lagerung, Produktion und Rohstoffeinkäufe.

Blick in eines der drei Satellitenlager® der Züger Frischkäse AG, Schweiz: Der Satellit® im Verpackungslager fährt vom Regalbediengerät aus in mehrfachtiefe Lagerkanäle. Foto: Westfalia Technologies GmbH & Co. KG/ Marcello Engi

Blick in eines der drei Satellitenlager® der Züger Frischkäse AG, Schweiz: Der Satellit® im Verpackungslager fährt vom Regalbediengerät aus in mehrfachtiefe Lagerkanäle. Foto: Westfalia Technologies GmbH & Co. KG/ Marcello Engi

Optimierte Prozesse

Die Automatisierung von Lagern lohnt sich außerdem für Prozesssicherheit und Bestandsgenaugikeit. Waren sind jederzeit nachverfolgbar, werden strategisch und streckeneffizient ein- und umgelagert und für eine pünktliche Lieferung bereitgestellt. Die Software assistiert beim zeitsparenden und sorgfältigen Kommissionieren und hilft, Fehler zu vermeiden. Der tatsächliche Lagerbestand stimmt mit dem gebuchten überein, so dass Kunden schnell, pünktlich und korrekt beliefert werden. Das Retourenaufkommen, aufwändige Lagerbereinigungen und Verwaltungsaufwand sinken.

Für kleinere manuelle Lager bieten sich weitere Möglichkeiten, den ersten Schritt in die Lagerdigitalisierung zu gehen, Prozesse zu automatisieren und sich flexibel auf neue Kunden und Absatzchancen einzustellen. Grundlage dafür ist ein modernes serverbasiertes WMS und je nach Versandvolumen eine nahtlos angebundenen Multicarrier-Versandsoftware.

Logistik bündeln und nachhaltig lagern

Statt die Lagerlogistik auf viele Standorte aufzuteilen und so zusätzliche Transportlogistik zwischen Einzellagern zu verursachen, bündeln Satellitenlager durch ihre hohe Kapazität die Intralogistik an einem einzigen Standort. Das reduziert Kosten und den CO2-Abdruck. Im Verhältnis zu ihrer massiven Kapazität nehmen die langlebigen, robusten Satellitenlager von Westfalia nur eine geringe Grundfläche ein, das reduziert den Flächenverbrauch. Weil Satellitenlager einen schlanken Fuß haben, lassen sie sich unmittelbar an Produktionslinien oder auf begrenzten Bestandsflächen integrieren. Ein zusätzlicher Standort wird überflüssig. Die Kompaktlager begünstigen mit großen Dach- und Fassadenflächen die Eigenversorgung über Photovoltaik.

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