LOGENTIS Logistik Lexikon

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Fulfillment

Logistik / Allgemein

Was ist Fulfillment?

Fulfillment (deutsch “Ausführung” oder “Erfüllung”) ist der gesamte Prozess der Auftragsabwicklung. Der Begriff ist eng mit dem E-Commerce bzw. Online-Handel verbunden und dort von zentraler Bedeutung. Fulfillment im Handel ist die Kombination aus Lagerverwaltung bzw. Wareneingang und Lagerhaltung, Kommissionierung, Verpackung, Versand und Retourenmanagement. Die grundlegenden Prozessschritte finden aber auch in verwandten Bereichen statt, beispielsweise bei Kontraktlogistikern oder Herstellern. 

Ein Warehouse Management System nutzt dafür spezialisierte Funktionalitäten und bildet individuelle Prozesse ab, während die Basisfunktionalitäten in allen drei Bereichen wichtig sind. Ein Versandsystem wiederum wickelt den Versand für alle diese Unternehmensformen ab: für ganz unterschiedlicher Arten von Waren, über diverse Carrier. Auch in anderen Branchen und Bereichen ist der Begriff Fulfillment gebräuchlich. 

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Grafik: Generiert mit KI

Wo spielt Fulfillment eine Rolle?

Im Online-Handel oder E-Commerce umfasst Fulfillment die gesamte Abwicklung von Online-Bestellungen, also vom Bestellmanagement über die Lagerung bis zum Versand bzw. Lieferung an den Kunden. Etabliert hat sich dabei der Begriff E-Fufillment, um die spezifischen Anforderungen des Online-Handels hervorzuheben. Ein effizientes Fulfillmentsystem ist der Schlüssel zu erfolgreichem E-Commerce und entscheidend für die Kundenzufriedenheit und die Wettbewerbsfähigkeit eines Handelsunternehmens.

In Logistik und Supply-Chain-Management beschreibt Fulfillment ebenfalls die Erfüllung von Aufträgen und Anforderungen für die effiziente Abwicklung von Materialflüssen und Warenströmen: alle Prozesse, die sicherstellen, dass Produkte rechtzeitig und korrekt an die nächste Station oder den Endkunden gelangen.

Das Software-Fulfillment bezeichnet die Bereitstellung von Softwarelizenzen und Software-Downloads, das Service-Fulfillment das Erfüllen von Serviceaufträgen, zum Beispiel im Kundendienst. Es gibt weitere Branchen und Bereiche, in denen der Begriff verwendet wird. 

Welche Aufgaben umfasst das Fulfillment?

Fulfillment kann entweder intern durch das Unternehmen selbst oder extern durch spezialisierte Dienstleister erfolgen. Da die Auftragsabwicklung sehr umfangreich ist, übernehmen häufig externe Logistikdienstleister ganze Teilprozesse. Der Vorteil beispielsweise für Onlineshop-Betreiber ist, sich auf das Kerngeschäft – Sortiment, Vermarktung der Produkte, Online-Shop – konzentrieren zu können, während die Geschäftspartner über Fufillmentverträge alles weitere abwickeln. Diese Dienstleister verfügen über die nötige Infrastruktur, das Know-how und die Technologie für die effiziente Auftragsabwicklung. Fulfillment unterteilt sich in mehrere Teilbereiche bzw. Aufgaben, die reibungslos ineinandergreifen sollten:

Artikelstammdatenpflege

Hier beginnt das Fulfillment. Die Pflege von Artikelstammdaten umfasst die Erfassung und Verwaltung aller relevanten Informationen zu den Produkten. Dazu gehören Produktbeschreibungen, Abmessungen, Gewicht, Preise, Lagerorte und andere wichtige Details wie Mindesthaltbarkeitsdatum, Lagerzeiträume usw.. Eine korrekte und aktuelle Artikelstammdatenpflege ist die Grundlage für alle weiteren Fulfillment-Prozesse.

Beispiel: Bevor die neuen Laufschuhe ins Lager kommen, werden alle wichtigen Daten im System erfasst: Marke, Modell, Größen, Farben, Material, Preis, Barcode und der Lagerort.

Wareneingang und Lagerhaltung

Waren werden vom Lieferanten entgegengenommen, auf Vollständigkeit und Qualität geprüft und anschließend im Lager eingelagert. Eine effiziente Lagerverwaltung ist entscheidend, um die Produkte schnell wiederzufinden und für den Versand vorzubereiten.

Beispiel: Ein Online-Händler für Sportbekleidung erhält eine Lieferung neuer Laufschuhe. Die Schuhe werden ausgepackt, mit Barcodes versehen und in Regalen nach Größe und Modell, aber auch strategisch für laufwegsoptimierte Kommissioniertouren einsortiert.

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Grafik: Generiert mit KI

Bestellannahme und -verarbeitung

Sobald ein Kunde eine Bestellung aufgibt, wird diese im System erfasst und zur Bearbeitung weitergeleitet. Dazu gehört die Überprüfung der Verfügbarkeit der Produkte, die Bestätigung der Bestellung und die Weiterleitung der Informationen an das Lager.

Beispiel: Ein Kunde bestellt online ein Buch und eine DVD. Das System prüft, ob beide Artikel auf Lager sind, und sendet dem Kunden eine Bestellbestätigung per E-Mail.

Kommissionierung

Bei der Kommissionierung werden die bestellten Artikel aus dem Lager entnommen. Die Mitarbeiter oder automatisierte Systeme suchen die Produkte anhand der Bestellinformationen zusammen und stellen sie für die Verpackung bereit.

Beispiel: Ein Lagermitarbeiter nimmt das bestellte Buch und die DVD aus den Regalen und legt sie in einen Kommissionierwagen.

Konfektionierung & Verpackung 

Die kommissionierten Artikel werden sorgfältig verpackt, um sie während des Transports zu schützen. Dazu gehört die Auswahl des geeigneten Verpackungsmaterials, das sichere Verstauen der Produkte und das Anbringen des Versandetiketts. 

In manchen Prozessen kann die Konfektionierung eine Rolle spielen: Im Gegensatz zur Zusammenstellung von Artikeln aus dem Lager (Kommissionierung) werden dabei vordefinierte Mengen oder Konfigurationen (Verpackungsarten, Präsentation) für den Versand oder Verkauf vorbereitet.

Beispiel: Das Buch und die DVD werden in einen Karton gelegt, mit Füllmaterial gesichert und mit einem Adressaufkleber versehen.

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Grafik: Generiert mit KI

Versand 

Die verpackten Sendungen werden an den Versanddienstleister übergeben, der für die Zustellung an den Kunden verantwortlich ist. Dazu gehört die Auswahl des geeigneten Versanddienstes, die Erstellung der Versanddokumente, der Druck von Versandlabels, die Frankierung und die Sendungsverfolgung für Versender, Dienstleister und Empfänger. Versandsoftware automatisiert Auswahl, Abwicklung, Abrechnung und Datenmanagement.

Beispiel: Der Karton mit dem Buch und der DVD wird an einen Paketdienst übergeben, der ihn zum Kunden transportiert. Der Kunde erhält eine Sendungsnummer, um den Lieferstatus online verfolgen zu können.

Retourenmanagement

Wenn ein Kunde einen Artikel zurücksendet, wird dieser im Retourenmanagement-Prozess bearbeitet. Dazu gehört die Entgegennahme der Rücksendung, die Prüfung des Zustands der Ware, die Gutschrift des Kaufpreises und die Wiedereinlagerung des Artikels. Ein modernes Warehouse Management System umfasst auch das Retourenmanagement.

Beispiel: Ein Kunde schickt die Laufschuhe zurück, weil sie nicht passen. Die Schuhe werden im Lager geprüft, der Kunde erhält sein Geld zurück, und die Schuhe werden wieder ins Lager aufgenommen.

Fulfillment als Markenzeichen und Wirtschaftsfaktor

Fulfillment ist also weitaus mehr als das bloße Packen von Paketen. Es ist eine komplexe logistische Meisterleistung, die reibungslose und effiziente Abwicklung von Bestellungen. Es erfüllt die wachsenden Kundenansprüche an Service und Komfort. Ob intern oder extern, ob automatisiert oder manuell – ein gut funktionierendes Fulfillment-System ist ein Schlüssel, um Kunden zufriedenzustellen und sich im Wettbewerb zu behaupten.

Schnelle Lieferzeiten, eine zuverlässige Zustellung und eine reibungslose Retourenabwicklung sind dabei entscheidende Faktoren. Ein gutes Fulfillment-System kann außerdem dazu beitragen, die Kosten zu senken. Entscheidend ist dabei die Digitalisierung der Intralogistik und der Transportlogistik. Wachsende Auftragsvolumen lassen sich so wirtschaftlich, pünktlich und fehlerfrei bewältigen. 

Auch vor dem Hintergrund eines zunehmenden Fachkräftemangels gewinnen Digitalisierung und Automatisierung immer mehr an Bedeutung. Prozesse werden dadurch transparent und vereinfacht. Der Personalaufwand und der Schulungsaufwand für neue Mitarbeiter bei hoher Personalfluktuation sinken, während die Effizienz steigt.

Moderne Logistiksoftware gibt Herstellern, Händlern und Kontraktlogistikern jeder Größe und jeden Automatisierungsgrades alle Möglichkeiten und Mittel an die Hand.

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