Wie kann ich Kommissionierzeit optimieren?
Kommissionierzeiten sind der wichtigste Hebel, um die Kommissionierung zu verbessern. Ziel ist es, Pick-Zeiten zu verkürzen. (Titelfoto von ekenamillwork auf Pixabay)
Je schneller Ware zusammengestellt ist, umso geringer sind die Kosten dafür. Darüber hinaus sollten Fehlentnahmen, Fehlbuchungen und Differenzen bei der Inventur minimiert werden. Denn solche Fehler erhöhen den Verwaltungsaufwand, das Retourenaufkommen und sorgen für unzufriedene Kunden, weil die falschen Waren oder Waren unvollständig und zu spät geliefert werden. Diese Fehler verursachen zusätzliche Kosten, die die Investition für eine Lagerverwaltungssoftware schnell übersteigen können. Eine digitalisierte und beleglose Kommissionierung senkt zusätzlich Kosten und Verwaltungsaufwand.
Die Algorithmen, die ein modernes Warehouse Management System nutzt, und die Daten, die es im täglichen Lagerbetrieb generiert, helfen entscheidend bei der Verbesserung der Logistik im Lager.
Kommissionierung optimieren: eine Checkliste
Wegzeit verringern
- Lagerorte sollten logisch angeordnet sein. So sollten beispielsweise viel genutzte Artikel schnell zugänglich sein, etwa am Regalanfang (Stichgangstrategie). Oder häufig zusammen bestellte Artikel streckeneffizient beieinander lagern.
- Mitarbeiter sollten im Lageraufbau und im genutzten WMS geschult sein. Intuitive Software erleichtert die fehlerfreie und zügige Kommissionierung
- Fördertechnik und Flurförderzeuge erhöhen die Geschwindigkeit
- Durchlaufregale vermeiden zeitaufwendige Lager-"Sackgassen", bei der einzelne Artikel andere blockieren können. Software hilft mit entsprechenden Lagerstrategien wie Last in - First Out (LIFO) oder First In - First Out (FIFO) bei der optimalen Nutzung verschiedener Regaltypen.
- ERP-Software und Warenwirtschaftssysteme sollten nahtlos mit der Warehouse Management Software integriert sein und Kommissionierbelege erstellen, die die Wegstrecken für Fahrzeuge und Menschen reduziert.
Pickzeit minimieren
- Griffhöhe und Grifftiefe sollten für Menschen optimiert sein, um die Geschwindigkeit fürs Picken und die Ergonomie zu verbessern. Gewicht, Format und Empfindlichkeit von Artikeln und Ladeeinheiten sind dabei zu berücksichtigen. Regale für teilweise oder vollständig automatisierte Systeme sind für Regalbediengeräte oder Flurförderzeugen angepasst – beispielsweise mit Regalfächern, die für menschliche Picker zu tief wären.
Totzeit reduzieren
- Lagerplätze sollten für Mensch und Maschine leicht aufzufinden sein. In automatischen Systemen sorgt Software für Lagerverwaltung und Materialflusssteuerung in Kombination mit Sensoren und Markern wie RFID, QR-Codes oder Barcodes für eine punktgenaue Ein- und Auslagerung.
- Für menschliche Picker ist eine systematische und aussagekräftige Kennzeichnung auf Regaletiketten in Kombination mit Strichcodes zum schnellen Scannen und Buchen wichtig. Picker können durch entsprechende Kommissionierverfahren zusätzlich geführt werden.
Verteilzeit minimieren
- Sind die Prozesse im Lager, Materialfluss, Bestellannahme, Einkauf, Produktion und Versand so orchestriert, dass sie perfekt ineinandergreifen, verringert das unnötige Übergabeengpässe, Wartezeiten, Staus und Zwangspausen.
- Ein Warehouse Managment System (WMS) erleichtert diese Koordination enorm. Je nach Betriebsgröße ist das Just-in-time-Prinzip – also die pünktliche Bereitstellung der Artikel an jeder Stelle der Prozesskette bis hin zur termintreuen Lieferung an den Kunden – ohne Software kaum realisierbar.
- Die Digitalisierung hat Vorteile für geringeren Personal- und Verwaltungsaufwand. Die Kommissionierung erfolgt papierlos, Daten können beliebig zur Verfügung gestellt werden.
Ein weiterer Hebel zur Optimierung sind optimale Kommissionierverfahren.
Was ist das geeignete Kommissionierverfahren?
Der Klassiker ist die manuelle Kommissionierung mit gedruckten Picklisten. Je nach Unternehmensprozessen, Unternehmensumfang und Lagerdurchsatz bieten sich elektronisch unterstützte Alternativen für die Optimierung der Logistik an. Automatische Kommissionierung heißt, dass die Ware zum-Mann oder ganz ohne menschliches Personal versandbereit gepickt wird. Mehr dazu im Lexikonartikel zu Kommissionierverfahren.
